Schweizer Hausärzte in Tadschikistan
Das Schweizer Projekt «Hausärzte für Tadschikistan» will die medizinische Grundversorgung in dem armen, zentralasiatischen Land verbessern.
Ende Juli 2018 erschütterte eine schreckliche Nachricht die Weltpresse: In Tadschikistan hatten vermutliche IS-Sympathisanten einen grausamen Anschlag auf eine Touristengruppe verübt. Auch Schweizer kamen dabei ums Leben.
Doch was hat dieses an Afghanistan und China grenzende, zentralasiatische Land mit der Schweiz zu tun? Nur wenige Leute wissen, dass die Schweiz seit mehreren Jahren erfolgreich hausärztliche Entwicklungsarbeit in Tadschikistan leistet.
Zwei bis vier Mal pro Jahr reisen jeweils drei bis vier Schweizer Hausärzte in die zentralasiatische Republik, um ein Programm zur Förderung der Allgemeinmediziner in Tadschikistan zu unterstützen.
Ein neuer Verein zur Unterstützung des armen, zentralasiatischen Landes
«Hausärzte für Tadschikistan» ist ein Verein von Schweizer Hausärztinnen und Hausärzten für die Verbesserung der medizinischen Grundversorgung in diesem armen Land Zentralasiens durch ein Mentoring von lokalen Allgemeinpraktikern.
Tadschikistan, die kleinste und ärmste der nach dem Fall der Sowjetunion selbstständig gewordenen zent-ralasiatischen Republiken, ist seit vielen Jahren auf ausländische Hilfe angewiesen. Dieses Land ist 3,5-mal grösser als die Schweiz, hat gleich viele Einwohner und ist sehr gebirgig, mit Bergen bis über 7000 m ü. M. Das Bruttoinlandprodukt pro Einwohner ist jedoch 100-mal kleiner als das der Schweiz. Es hat kaum Export-güter (etwas Baumwolle, Aluminium und Elektrizität) und wenig Bodenschätze. Wichtigste Einnahmequelle sind die Überweisungen der, vor allem nach Russland, emigrierten Tadschiken.
Bericht Renato L. Galeazzi
Ehemaliger Chefarzt Allgemeine Innere Medizin Kantonsspital St. Gallen